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Morgenstund‘

Last updated on 20. April 2023

Die Nacht muss dem Tag weichen. Das Licht bricht sich allmählich Bahn. Es verdrängt die Dunkelheit, die uns aber auch die Ruhe spendete. Alles Leben stand still. Kein Ton. Kein Licht. Der Mensch im Land der Träume. Für Stunden wir ganz bei uns selbst.

Doch wie die Nacht den Tag mit ihrer Dunkelheit begräbt, so vertreibt der Tag mit seinen vielen Farben auch wieder die Nacht. Wir sind am Ende unserer Träume angelangt. Ende der Ruhe. Beginn dessen, was der Mensch den „Alltag“ nennt. Gleich wird es wieder losgehen, das ewige Rennen.

Die Zivilisation schreibt schon wieder ihre ersten Spuren in den bunten Himmel. Eine klare Ansage: Wir sind wieder da. Uns gehört die Welt.

Was werden wir mit dem neuen Tag machen? Was wird er mit uns machen? Am Ende werden wir uns wieder in die Nacht retten – und von der Nacht wieder in den Tag.

Entstehung

Das Bild entstand im Jahr 2018.

Wenn man in der zehnten Etage arbeitet, hat das für einen Fotografen seine Vorteile. Man hat eine erhöhte Perspektive und dadurch eine hervorragende Beobachterposition. Nicht zu hoch und weit weg, sondern genau die richtige Höhe, um beispielsweise über die nahen Baumwipfel hinweg zu sehen. Man kann so auch sehen, was in der Ferne in die Höhe ragt, in Augenhöhe.

Ich nahm daher oft meine Kamera mit zur Arbeit, immer in der Hoffnung auf einen spektakulären Sonnenaufgang. An diesem Tag waren die Farben wieder zu sehen. Es war ein wolkenloser Morgenhimmel, die Sonne war noch nicht aufgegangen. Es war sozusagen die Grenze zwischen Nacht und Tag. In der Ferne konnte man den Schornstein der Müllverbrennungsanlage beobachten, wie der seinen Qualm in den Morgenhimmel ausspie.

Ich hatte genau auf diese Szenerie spekuliert und für diesen Fall schon das mZuiko 75mm f/1.8 angeschraubt, denn erstens wollte ich seine Lichtstärke im fahlen Morgenlicht nutzen, zweitens reichte die Schärfentiefe von Blende 1,8 für das kleine Objekt Schornstein und drittens brauchte ich dann keinen so großen Bildausschnitt in der Nachbearbeitung wie es mit 40 mm Brennweite meines mZuiko 12 – 40 mm f/2.8 nötig gewesen wäre.

Leider war es aber an diesem Morgen ein wenig dunstig. Die Feuchtigkeit stieg gerade aus dem Wald auf. Daher war es mir nicht möglich, ein schärferes Bild hinzubekommen. Aber ich fand im Nachhinein, dass dies dem Bild keinen wirklichen Abbruch tat, denn die flimmernde Luft gibt dem Bild einen sanften Schleier. Nicht immer ist die Jagd nach Schärfe, Schärfe und nochmal Schärfe sinnvoll.

In Lightroom benötigte ich trotz der 75 mm immer noch einen recht großen Bildausschnitt. Die große Offenblende ermöglichte mir aber ein Bild mit nur 200 ISO und daher ein doch ziemlich rauschfreies Bild mit großen Reserven. Dennoch wurde natürlich auch die leichte Unschärfe durch den Luftschleier noch ein wenig verstärkt. Aber ich war mit dem Ergebnis zufrieden, nachdem ich die Belichtung, die Höhen und Tiefen sowie die Klarheit noch ein wenig nachgeregelt hatte und auch die Farben noch ein wenig verstärken konnte.

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